Das Konzept der heute allseits bekannten Berufsberatung geht zurück auf eine Erfindung von Vertreterinnen der Frauenbewegung.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erlangten Männer ihren Arbeitsplatz anhand von Kontakten und Empfehlungen, folgten aber meist familiären Traditionen, wohingegen die bürgerliche Frau der Aufgabe des Mutter-seins verpflichtet war. Der Einstieg ins Berufsleben, beispielsweise als Lehrerin oder als Gesellschafterin, war ihr nahezu unmöglich. Aus diesen Gründen setzte sich die Frauenbewegung für eine „Berufsberatung“ ein, die den Frauen Erwerbsarbeit vermitteln sollte. Ihr Ziel war es die materielle Selbstständigkeit und die volle Selbstverwirklichung der Frauen zu unterstützen, die nicht länger auf das Mütterdasein reduziert werden wollten.Die damalige Beratungs- und Vermittlungsleistung gilt als Vorläufer für die heutige Agentur für Arbeit. Noch heute beraten die MitarbeiterInnen des Vereins für Fraueninteressen Frauen in Themen des Wiedereinstiegs ins Berufsleben oder in Fragen zum Übergang von Arbeit in den Ruhestand.
Quelle: Verein für Fraueninteressen, Christa Elferich und Inga Fischer
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