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Hedwig Dohm

Hedwig Dohm war eine der führenden Persönlichkeiten der Frauenbewegung in Deutschland. Als eine der ersten Frauen setzte sie sich selbstbewusst und radikal für die Gleichheit der Geschlechter ein.


Hedwig Dohm wurde im Jahre 1831 in Berlin geboren. Ihre Kindheit prägte ihren späteren Werdegang sehr.

Sie besuchte eine Mädchenschule, fühlte sich jedoch mit dem Lerninhalt unterfordert. Im Gegensatz zu ihren Brüdern erhielt sie dennoch keine weitere schulische Bildung. Mit 15 Jahren musste sie auf Geheiß ihrer Eltern die Schule abbrechen.

Diese Ungleichheit zwischen Jungen und Mädchen dürfte ihre Motivation im Kampf für die Emanzipation und die politische Gleichstellung der Frau deutlich geprägt haben, denn auch später war Bildung für Mädchen und Frauen eine ihrer wichtigsten Anliegen, für die sie sich einsetzte.

Durch ihren Mann, Wilhelm Friedrich Ernst Dohm, Chefredakteur des Satireblattes „Kladderadatsch“, bekam Hedwig Dohm Zugang zur intellektuellen Elite Berlins. Sie begann mehr und mehr über die Frauenfrage nachzudenken und beschloss schließlich eigene Texte und Essays zu verfassen.

Innerhalb eines halben Jahrzehnts veröffentlichte Hedwig Dohm vier Bücher. Durch ihren radikalen und polemischen Schreibstil setzte sie sich stark von anderen Autorinnen und Autoren ihrer Zeit ab. Neben viel positivem Zuspruch erfährt sie auch heftige Kritik – auch aus den Reihen der bürgerlichen Frauenbewegung, der die Forderungen Dohms zu weit gingen. Dennoch wird Dohm zur respektierten Schriftstellerin und gleichzeitig zur Vorreiterin der sich später bildenden radikalen Frauenbewegung.

Ihre Hauptforderungen waren die freie Berufswahl für Frauen, die gleichwertige schulische Ausbildung, das Recht auf Abtreibung und bereits 1873 forderte sie das Wahlrecht für Frauen.

Als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der radikale Flügel der Frauenbewegung immer stärker herausbildete, fühlte sich Dohm nochmals bestärkt und im Laufe der kommenden Jahre veröffentlichte sie über 90 Werke, die in feministischen Frauenzeitschriften abgedruckt wurden.

Hedwig Dohm gründete gemeinsam mit einigen Mitstreiterinnen den Frauenverein „Reform“, der sich hauptsächlich für eine Bildungsreform einsetzte. Daneben engagierte sie sich in vielen weiteren Frauenvereinen.

Neben Zeitungsartikeln schrieb Hedwig Dohm auch eine Vielzahl an anderen Werken, unter anderem eine Romantrilogie, in der sie die Veränderungen der weiblichen Lebenswelt während der Jahrhundertwende beschrieb.

Ein Jahr vor ihrem Tod erlebte sie noch die Einführung des allgemeinen Stimmrechts im November des Jahres 1918. Hedwig Dohm starb am 1. Juli 1919 in Berlin.

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